Digitalisierung ist mehr als E-Government und schnelles Internet.
Vielen ist der Umfang, den die Digitalisierung in unserer Welt einnehmen wird, noch nicht gänzlich bewusst.
Gerade Verwaltungen verbreiten oft den Eindruck, dass es bei der Digitalisierung vorrangig um die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, das sogenannte E-Government geht. Zusammen mit den Bemühungen um eine schnelle Internetanbindung sei dann schon vieles getan.
In der Realität sind dies jedoch nur zwei kleine Aspekte der Digitalisierung. Ein wesentlich wichtigerer Bereich ist die Digitalisierung all der technischen Geräte in unserem Leben. Man spricht da von IOT (Internet of Things), dem Internet der Dinge. Dies umfasst alle Bereiche: vom Verkehr über das Gesundheitswesen bis zum letzten Haushaltsgerät. Derzeit ist es schon möglich, Geräte für unter einem Euro W-Lan-fähig und damit internettauglich zu machen. So wird sich in der Zukunft die Frage nicht mehr stellen, ob ein Gerät internetfähig sein muss oder nicht. Es wird einfach Standard sein.
Hier ist die Politik gefragt, zusammen mit der Industrie und den Schulen, unsere jungen Menschen auf den diesbezüglichen Wettbewerb vorzubereiten.
Wir in Südwestfalen müssen – wenn wir drittgrößte Wirtschaftsregion Deutschlands bleiben wollen – dieses Thema massiv vorantreiben. Es reicht nicht aus, Fördermittel zu beantragen oder abzuwarten, was andere tun. Wir müssen die Standards setzen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Spitzenforschung ist gut und wichtig; wir müssen die Qualifikationen zur Digitalisierung jedoch in die Fläche bringen. Man muss nicht Informatik, Web Design oder Elektrotechnik studiert haben, um Internetseiten zu kreieren.